Montag, 19. März 2012

Trauerbuch Nummer zwei

Ja, ich weiß.
Ich habe diesen Blog lange vernachlässigt.
Um so größer ist meine Freude über das, was nun gerade entsteht:

Ich habe begonnen, mein zweites Buch zu schreiben.
Und ich lade Sie ein, mich dabei zu begleiten.
Besuchen Sie mich auf schreibschluesselloch.blogspot.de und verfolgen Sie live meinen Weg "Von Null auf Buch", bis zu dem Tag, an dem es im Buchhandel landet.

Außerdem:
Ein Märchen über Traumabewältigung in Fortsetzungen.
Tipps für das Schreiben von Tagebüchern.
Und Übungen, die nicht nur in Zeiten der Trauer helfen.

Bis gleich auf
schreibschluesselloch.blog.de

Ihre
Barbara Pachl-Ebehart

Sonntag, 28. August 2011

Zwillinge im Mutterleib - nach Henry Nouwen

Ein ungeborenes Zwillingspärchen unterhält sich im Bauch der Mutter.

"Sag ein mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?" fragt der eine
Zwilling.
"Ja, auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden groß und stark für das
was draußen an der frischen Luft kommen wird." antwortet der andere Zwilling.
"Ich glaube, das hast du eben erfunden!" sagt der erste. "Es kann kein Leben nach
der Geburt geben - und wie soll den 'frische Luft' bitte schön aussehen?"
"So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller sein als
hier. Und vielleicht werden wir herumfliegen können und mit dem Mund tolle
Sachen essen?"
"So einen Schwachsinn habe ich ja noch nie gehört! Mit dem Mund essen, was für
eine verrückte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns nährt. Und wie willst du
herumfliegen? Dafür ist doch die Nabelschnur viel zu kurz."
"Doch, das geht ganz bestimmt. Es wird eben alles nur ein bisschen anders sein."
"Du träumst wohl! Es ist doch noch nie einer zurückgekommen von 'nach der
Geburt'. Mit der Geburt ist das Leben einfach zu Ende! Punktum!"
"Ich gebe ja zu, dass keiner genau weiß, wie das Leben 'nach der Geburt' aussehen
wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und sie wird sicher
für uns sorgen."
"Mutter??? Du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter? Wo soll denn DIE nun
sein, bitteschön?"
"Na hier - überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie
könnten wir gar nicht sein!"
"So ein Blödsinn! Von einer Mutter habe ICH noch nie etwas bemerkt, also gibt es
sie auch nicht! Schluss damit!"
"Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du SIE leise singen hören. Oder
spüren, wenn SIE unsere Welt ganz sanft und liebevoll streichelt ..."
Danke, Henry Nouwen!

Montag, 22. August 2011

Einzelbegleitung in Wien

Für alle, die sich wundern, warum dieser Blog in den letzten Wochen "nur" mit fremden Texten gefüttert wurde...
Ich freue mich, bekanntzugeben, dass meine schreiberische Abwesenheit ihren Sinn erfüllt hat, das Lernen sich gelohnt hat und ich mich seit Sonntag ganz offiziell als zertifizierte Atempädagogin bezeichnen darf.
Was heißt das?
Nun, erstens, dass ich jetzt wieder mehr Zeit habe, mir schriftlich Gedanken zu machen.
Zweitens, dass ich sehr glücklich bin.
Und drittens, dass ich nun die ehrenvolle, wunderbare Aufgabe übernehmen darf, Menschen in Einzelstunden und auch in Kursen zu begleiten, auf dem Weg zu sich selbst, zu ihren Ressourcen und zu dem Wesen, das in ihnen wohnt. All das entlang des Leitseils ihres ganz persönlichen Atems, der so viel erzählt, so viel zeigt und so viele Wege weist.
Gar nicht esoterisch (obwohl ich das Wort, wenn man es genau untersucht, eigentlich mag).
Eine sehr körperorientierte Arbeit, die auf Seele und Geist nicht vergisst.
Für mich: von allem, was ich ausprobiert habe, der liebevollste, achtsamste und direkteste Weg zu der, die ich bin, mit all meinen Gefühlen, meinem Schmerz, meiner Freude. Ein Weg, der mich das Loslassen lehrte, das Aufgehoben-Sein, die Kraft aus dem Boden, das Spiel mit dem Gleichgewicht, das Wunder der Aufrichtung, und so viel mehr...
Bis bald,
Barbara Pachl-Eberhart

P.S.: mehr zur Methode unter www.atemlehre.at (die Seite meines Lehrers Norbert Faller)

Sonntag, 21. August 2011

Der Tod ist nichts - Gedicht von Henry Scott Holland

Der Tod ist nichts,
ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen.
Ich bin ich, ihr seid ihr.
Das, was ich für euch war, bin ich immer noch.
Gebt mir den Namen, den ihr mir immer gegeben habt.
Sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt.
Gebraucht keine andere Redeweise,
seid nicht feierlich oder traurig.
Lacht weiterhin über das,
worüber wir gemeinsam gelacht haben.
Betet, lacht, denkt an mich,
betet für mich,
damit mein Name ausgesprochen wird,
so wie es immer war,
ohne irgendeine besondere Betonung,
ohne die Spur eines Schattens.
Das Leben bedeutet das, was es immer war.
Der Faden ist nicht durchschnitten.
Weshalb soll ich nicht mehr in euren Gedanken sein,
nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin?
Ich bin nicht weit weg,
nur auf der anderen Seite des Weges.

Montag, 15. August 2011

Spuren im Sand

Vermutlich kennen viele von Ihnen diese Geschichte. Aber ich finde sie so schön, dass sie einfach nicht oft genug erzählt werden kann...

Spuren im Sand
(Verfasser ist mir leider unbekannt)

Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,
Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem
Leben.
Und jedesmal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen
vorübergezogen
war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte,
daß an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur
zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.


Besorgt fragte ich den Herrn:
"Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du
mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich, daß in den schwersten Zeiten
meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am
meisten brauchte?"


Da antwortete er:
"Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen."

Montag, 8. August 2011

Unterricht - Gedicht von Hilde Domin

Jeder der geht, belehrt uns ein wenig
über uns selber.
Kostbarster Unterricht
an den Sterbebetten.
Alle Spiegel so klar
wie ein See nach großem Regen,
ehe der heutige Tag
die Bilder wieder verwischt.

Nur einmal sterben sie für uns,
nie wieder.
Was wüssten wir je
ohne sie?
Ohne die sicheren Waagen,
auf die wir gelegt sind,
wenn wir verlassen werden.
Diese Waagen, ohne die nichts
sein Gewicht hat.

Wir, deren Worte sich verfehlen,
wir vergessen es. Und sie?
Sie können die Lehre nicht wiederholen.
Dein Tod oder meiner
der nächste Unterricht?
So hell, so deutlich,
dass es gleich dunkel wird.

HILDE DOMIN

Sonntag, 7. August 2011

Gestorben

Gestorben mit dir
Erwacht aus dem eigenen Leben
Tief getaucht           
Richtung verloren
Auseinandergefallen
Unsichtbar geworden
Einsamkeit gesucht
Reisetasche ausgepackt
Todmüde eingeschlafen

Geträumt und aufgewacht
Erinnerungen aufgemalt
Träume abgeschieden
Rotz und Wasser geheult
Absichtslos neu begonnen
Urvertrauen neu erlernt
Erste Schritte gut geglückt
Reise aufgenommen.
Trag dich stets bei mir.